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Ab wann ist eine eigene App sinnvoll?

„Wir brauchen eine App!“. Diesen Satz hört man immer wieder von Firmen, die sich mit der Digitalisierung ihrer Infrastruktur beschäftigen wollen. Der Begriff App ist mittlerweile zum absoluten Trendwort mutiert. Es wird davon ausgegangen, dass mit einer App automatisch digitaler Fortschritt einhergeht und Nutzer:innen automatisch „angelaufen“ kommen. Leider ist dies so gut wie nie der Fall! Aber wann lohnt es sich denn nun, eine eigene App zu veröffentlichen?

Die Firma weist bereits eine vorhandene User Base vor

Eine App lohnt sich immer dann, wenn bereits eine gewisse User Base vorhanden ist und diese intensiver an die Firma / Dienstleistung gebunden werden soll. Wir würden sogar behaupten, eine App ist der effektivste Weg, um dies zu tun. Nutzer:innen können per App jederzeit auf direktem Wege via Push Notifications erreicht werden. Im Web ist dies beispielsweise nur bedingt möglich. Es besteht zwar auch dort die Möglichkeit, Browserbenachrichtigungen oder Newsletters zu versenden, jedoch ist die Engagement-Rate geringer und die Absprungrate höher, als bei einer App.

Die Firma bietet Inhalte an, die nur durch Login einsehbar sind

Apps sind hervorragend dafür geeignet, Inhalte anzubieten, für die sich die Anwender:innen normalerweise einloggen müssten, um sie einzusehen. Der Vorteil einer App ist, dass die Login Daten auf lange Zeit gespeichert und nicht erneut eingegeben werden müssen. So kann der:die Nutzer:in jederzeit auf direktem Wege mit den Angeboten in der App interagieren. Sinnvoll ist so etwas zum Beispiel bei E-Commerce Apps: Anbieter wie Amazon, eBay und Zalando leiten meist automatisch vom Web auf die App weiter, sofern diese installiert ist. Da der User in der App in der Regel eingeloggt ist, ist die Hürde geringer etwas zu kaufen. Im Browser werden die Logindaten oftmals nicht so lange gespeichert. Hier müsste der:die Nutzer:in sich erneut einloggen, um den Kauf zu tätigen, was zu einer höheren Absprungrate führt.

Die Firma bietet Inhalte an, die mehrmals am Tag abgerufen werden

Ein weiterer guter Anwendungszweck für eine App, ist die Bereitstellung von News oder anderen dynamischen Inhalten, auf die die Nutzer:innen mehrmals pro Tag zugreifen. Im Gegensatz zum Web gelangen die Nutzer:innen direkt mit einem Klick auf das App-Icon zu den gewünschten Inhalten. Werden die Inhalte jedoch ausschließlich im Web dargestellt, müssten die Nutzer erst den Browser öffnen und dann zur entsprechenden Website navigieren. Das machen nur die wenigsten Nutzer:innen.

Das Angebot benötigt Hardware Komponenten wie Kamera oder GPS um zu funktionieren

Manche Funktionen können über eine App besser realisiert werden, als z.B. übers Web. Dazu zählen Anwendungsfälle, für die explizit auf Hardwarefunktionen des Gerätes zurückgegriffen werden müssen, wie die Kamera oder GPS. Beispiele hierfür sind das Einreichen von Dokumenten, welche mithilfe der Kamera des Smartphones gescannt werden, oder lokale Reiseführer, die den Standort des Anwenders oder der Anwenderin bestimmen müssen.

Zusammenfassung

Durch die Tatsache, dass Apps sehr individuelle Use-Cases haben, können die oben stehenden Informationen nicht auf jedes Projekt angewendet werden. Hier gilt es dennoch abzuschätzen, ob eine App wirklich Mehrwert bringt, oder ob das Geld besser anders investiert wird. Wer einfach nur eine App haben möchte, um eine App zu haben, sollte sich das gut überlegen.